‚Teen Star’: Bildungsminister darf sich nicht aus Verantwortung stehlen!

SPÖ kritisiert Verzögerungstaktik und fehlende Konsequenzen durch das Bildungsministerium

Seit mehr als sechs Monaten fordert SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner volle Aufklärung in der Causa Teen Star. Heute reagierte der zuständige Bildungsminister Faßmann endlich mit einem neuen Erlass zur Umsetzung von Sexualpädagogik-Workshops in Schulen. Für Lindner bietet diese Ankündigung leider nicht die nötige Substanz: „Das Ministerium hat im APA-Gespräch selbst eingestanden, dass es bei außerschulischen Anbietern viele ‚Extrempositionen“ gäbe, die mit dem Grundsatzerlass Sexualpädagogik schwer vereinbar sind. Die heutige Ankündigung aus Faßmanns Ressort ist aber gerade deshalb kaum befriedigend!“ Es sei wichtig, dass Eltern vor solchen Workshops informiert werden und LehrerInnen währenddessen im Raum sind – viel davon gilt aber auch schon jetzt. „Was es braucht ist ein konsequentes Vorgehen gegen fragwürdige Inhalte in diesem wichtigen Bereich. Genau das hat das Ministerium durch seine Verzögerungstaktik im letzten halben Jahr aber nicht getan“, so Lindner, der schon zwei parlamentarische Anfragen zu diesem Thema eingebracht hat, „Stattdessen wird auch jetzt wieder die Verantwortung an Schulen und LehrerInnen abgeschoben!“

Auslöser der Debatte waren Medienberichte aus internen Schulungsunterlagen des Vereins ‚Teen Star’, die ‚natürliche Familienplanung’, die Veränderbarkeit der sexuellen Orientierung durch Therapie und die Schädlichkeit von Masturbation propagierten. „Es ist nicht nur unverständlich, dass die Prüfung dieser Unterlagen mehr als ein halbes Jahr dauert, sondern vor allem, dass das Ministerium anscheinend keine Konsequenzen ziehen will“, so Lindner, „Plötzlich wird von anderen Unterlagen gesprochen, die laut Beantwortung der SPÖ-Anfrage auch online bestellbar sind, und nicht mehr von den internen Schulungsunterlagen des Vereins. Damit betreibt das Ministerium, hoffentlich nicht bewusst, eine Nebelwerfer-Taktik. Ich erwarte mir vollständige und vor allem transparente Aufklärung und notwendige Konsequenzen. Der Minister muss seinen Job erledigen!“ Neue Clearingstellen in den Bildungsdirektionen würden nichts bringen, wenn in Fällen wie diesem nicht gehandelt werde, so Lindner. Die SPÖ prüfe daher in den kommenden Tagen weitere parlamentarische Schritte in dieser Causa.

 

Hier finden Sie die Beantwortung der letzten parlamentarischen Anfrage zu diesem Thema:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/AB/AB_02307/imfname_730751.pdf