Newsletter 06/05

Günter Tolar - Credits PatzakGünter Tolar – Donnerstag, 4. Mai 2006

Gleich vorneweg: Den Termin für den geplanten nächsten Jour Fixe muss ich nachliefern. Einige Aktualitäten: Beim Wiener Landesparteitag der SPÖ wurde auf Antrag der SoHo die Öffnung der Zivil-Ehe für alle mit vollem Adoptionsrecht einstimmig beschlossen. Weiters haben wir einen Antrag zur Verbesserung juristischer Thematiken im Transgenderbereich im Bundesvorstand der SPÖ eingebracht. Es geht darum, die unerträglichen und unzumutbaren Hürden, denen Transgender-Personen allein im Alltagsleben begegnen, endlich zu beseitigen.

Der völlig selbstverständliche Umgang der SPÖ mit unseren Materien ist für uns höchst erfreulich und lässt bei einer künftigen Regierungsbeteiligung unserer Partei einiges hoffen. An den bereits im letzten Newsletter genannten „Baustellen“ (Transgender, Betreute WGs für jugendliche Lesben und Schwule, Regelungen für les/bi/schwule SeniorInnen) arbeiten wir emsig. Demnächst werden (so wie es jetzt ausschaut) sehr gute Ergebnisse zu berichten sein. Zwei Fragen, die uns in der letzten Zeit da und dort gestellt worden, möchte ich hier beantworten.

Unser früher Landes- und Bundessekretär Raoul Fortner studiert derzeit in Toulouse. Die Arbeit bei der SoHo hat sein Studium in einem Maß verzögert, dass er sich entscheiden musste: SoHo oder Studium. Völlig klar, dass er sich für sein Studium entschieden hat. Dominik Mungenast hat die Sekretärs-Funktionen zurückgelegt. Die Gründe liegen bei ihm, sie sind privat und als solche zu akzeptieren, innerhalb und außerhalb der SoHo. Dominik arbeitet übrigens nach wie vor für die SoHo, und zwar in gewohnter Qualität, und die ist hervorragend.

Dass wir in der letzten Zeit gleich zwei hervorragende Mitstreiter (aus ihren ehrenamtlichen Funktionen) verloren haben, zeigt, dass die SoHo-Arbeit, wenn man sie ernst nimmt (und das haben beide getan und tun es eigentlich noch) schwer ist und belastend sein kann. Die Bundes- und Wiener Landes-Sekretärs-Positionen sind also derzeit unbesetzt. Der Andrang gering – genau genommen hat sich bis jetzt noch niemand angeboten, die aufreibende Sekretärs-Arbeit zu übernehmen. Es ist eine traurige Erfahrung, die wir machen müssen, dass alle wortgewandten Zurufer und Besserwisser erstaunlich unsichtbar sind, wenn es um die wirkliche Arbeit geht.

Die Gespräche mit Harry Kopietz (Wiener SPÖ) und Doris Bures (Bundes-SPÖ) laufen gut, vielleicht kriegen wir in absehbarer Zeit doch einen angestellten Mitarbeiter bewilligt. Aber – siehe oben – wir sind auch so sehr gut unterwegs.

Und jetzt zum ABSULUT ERFREULICHSTEN:

Die SoHo – Linz / Oberösterreich hat erstmals mit einer eigenen Gruppe am Linzer Maiaufmarsch teilgenommen – und ist gleich mit 60 Teilnehmern aufmarschiert. Kaum gegründet ist die SoHo OÖ / Linz auch schon Vorbild für alle anderen Organisationen. Erfreulich ist nicht nur die hohe Zahl derer, die mitmarschiert sind. Erfreulich ist auch, dass Mitglieder anderer Organisationen sich der SoHo-Gruppe spontan angeschlossen haben. Dass sie in Linz auf dem Rathausplatz bei der Schlusskundgebung besonders herzlich begrüßt wurden und mit ihrem Transparent „Gleich viel Recht für gleich viel Liebe“ sich an prominenter Stelle neben der Tribüne aufstellen konnten (sodass sie auf allen Totale-Fotos – Aufnahmen drauf sind), all das zeigt den hohen Stellenwert, den unsere Anliegen und ihre Vertreter in unserer Partei sich durch unermüdliche seriöse Arbeit verschafft haben.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH DER SOHO OÖ / LINZ!

Beim Maiaufmarsch 2007 wird die SoHo auch in Wien mitmarschieren. Das ist schon ausgemacht.

3 thoughts on “Newsletter 06/05

  1. Warum ist der Mungenast denn zurückgetreten wenn er weiterarbeitet wie zuvor? Das es hervorragend st wage ich zu leugnen?

  2. Ich glaube es ist verdammt schwer, so eine Funktion ehrenamtlich durchzuführen. Ich gehe davon aus, dass der Sekretär ja auch einer Ganztagsarbeit nachgehen muss, um Geld zu verdienen. Da bleibt halt wahrscheinlich nicht viel Freizeit über, in der man diese Arbeit machen kann.

    Ich habe großen Respekt vor all jenen, die sowas ehrenamtlich machen.

    Karl.

  3. Ich hoffe, dass unsere Partei endlich erkannt hat wie wichtig die Arbeit der SoHo ist und das man ihr, wenn es die SoHo schon gibt, auch die notwenigen Ressourcen zur Verfügung stellen sollte damit sie noch effektiver arbeiten kann. So wie bisher kann es jedenfalls nicht auf Dauer weiter gehen wenn die SPÖ langfristig um die Stimmen Lesbischer, Schwuler, Bisexueller und Transgender-Personen bemüht ist.
    Ein weiterer Schritt auf den ich jedoch schon hoffe ist, dass die verantwortungsvolle und wichtige Arbeit der SoHo in Zukunft auf den Schulter möglichst vieler verteilt wird und nicht nur auf denen einiger weniger!

    Maximilian Pistauer

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