Frauenberger: Liebe verdient Respekt: Plakatkampagne gegen Homophobie

Poster “Liebe verdient Respekt”Utl.: Frauenberger begrüßt aus Berlin importierte Kampagne

Wien (OTS) – Eine heute, Donnerstag, präsentierte Plakatkampagne – drei verschiedene, mehrsprachige Sujets gegen Intoleranz und Diskriminierung – richtet sich vor allem an Jugendliche, aber auch an migrantische Communitys, um der immer noch vorhandenen Homosexuellenfeindlichkeit entgegenzutreten. Die bis Ende 2009 konzipierte Kampagne wird schwerpunktmäßig in Schulen, Jugendzentren und Jugendeinrichtungen, begleitet von verschiedenen Workshops und Projekten, durchgeführt.

Die Toleranz in der Gesellschaft ist gewachsen, dennoch stoßen Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransGender-Personen oft noch auf Ablehnung. Die Vorbehalte speisen sich nicht selten aus Unkenntnis und Unsicherheit. Es sind Vorurteile. Respekt fällt aber leichter, wenn man den Anderen zumindest ein wenig kennt.

Viele Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransGender-Personen sowie ihre Angehörigen sind in einem hohen Maß offenen und auch verdeckten Diskriminierungen ausgesetzt: Seien es Schwulen/Lesben-„Witze“, die permanente Konfrontation mit unhaltbaren Vorurteilen und Zerrbildern, Beschimpfungen, Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zu Drohungen und offener körperlicher Gewalt. Der „Eurobarometer“ 2008 reiht Diskriminierung auf der Grundlage der Homosexualität als
zweithäufigste Form der Diskriminierung in der EU nach der Diskriminierung auf der Grundlage der ethnischen Herkunft.

Problematisch ist auch, dass viele Formen homophober Gewalt gar nicht bewusst als Diskriminierungen wahrgenommen werden. Gleichgeschlechtlich empfindende Menschen haben sich einerseits „daran gewöhnt“, benachteiligt zu werden, da die gesellschaftliche Diskriminierung von Lesben und Schwulen eine lange Geschichte aufweist. Andererseits sind – vor allem oft auch Jugendlichen – diskriminierende Aussagen gar nicht bewusst. „Wir wissen heute, dass die Selbstmordversuchsrate in Österreich bei Homosexuellen siebenmal so hoch ist als bei Heterosexuellen. Hauptursache ist die mangelnde familiäre, soziale und rechtliche Unterstützung. Über 90% aller Selbstmordversuche von gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen geschehen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren, also während des oft sehr schmerzhaft erlebten Coming-out-Prozesses“, formuliert Mag. Johannes Wahala, Leiter der Beratungsstelle „Courage“, seine Besorgnis.

Zwtl.: Kein Platz für Intoleranz und Homophobie in Wien

Die für Antidiskriminierung und gleichgeschlechtliche Lebensweisen zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger begrüßt die aus Berlin importierte Kampagne, die von der MA 17 (Integrations- und Diversitätsangelegenheiten) mitfinanziert wird: „Wien ist eine Stadt der Offenheit und des gegenseitigen Respekts. In Wien kann sich jede und jeder sein Lebens- und Liebesmodell frei wählen. Intoleranz und Homophobie sollen hier keinen Platz finden, Diskriminierungen aufgrund von sexueller Orientierung werden nicht toleriert. Dafür gibt es ein breites Bündnis zwischen der Stadtregierung, zahlreichen NGOs und engagierten BürgerInnen. Die aktuelle Kampagne leistet hier einen wichtigen Beitrag und verdient daher – genauso wie jede Form von Liebe – Aufmerksamkeit und Respekt.“

Zwtl.: Jugendliche informieren – Jugendliche unterstützen

Diskriminierungen hinterlassen nicht selten Gefühle der Schuld und Scham bei den diskriminierten Personen und viele fühlen sich damit alleine gelassen. „Die fehlende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit homophoben Vorurteilen und antihomosexueller Gewalt verstärkt diese Gefühle und führt nicht selten zu