Lasst uns endlich Blut spenden!

Dringende Spender*innen-Suche zeigt einmal mehr die Absurdität des Blutspende-Verbotes

Irritiert zeigt sich SoHo-Bundesvorsitzender Mario Lindner vom aktuellen Aufruf des Rotes Kreuzes zur Blutspende. Flächendeckend ruft die Einsatzorganisation heute in Medien dazu auf, die angesichts der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges erschöpften Lagerbestände in Österreich durch Blutspenden aufzufüllen. Für Lindner zeigt dies einmal mehr die Absurdität der aktuellen Diskriminierungspolitik des Rotes Kreuzes: „Natürlich sind Blutspenden enorm wichtig. Und viele tausend Menschen würden so wie ich selbst gern ihren Beitrag leisten und spenden – aber das Rote Kreuz verbietet uns das bis heute! Dass Schwule, Bisexuelle und Transpersonen noch immer von der Blutspende ausgeschlossen werden und gleichzeitig händeringend nach Spender*innen gesucht werden muss, ist ein untragbarer Zustand. Es ist Zeit, dass der Gesundheitsminister diese Farce mit einem Diskriminierungsverbot von der Blutspenderverordnung endlich beendet – er könnte das noch heute tun!“

Während die meisten anderen westeuropäischen Staaten der willkürlichen Diskriminierung bei der Blutspende spätestens angesichts der Corona-Pandemie ein Ende gesetzt haben, herrscht in Österreich weiter Stillstand. Erst im Februar zeigten parlamentarische Anfragen der SPÖ, dass trotz aller großen Ankündigungen noch immer keine Fortschritte bei der Blutspende erreicht wurden. Dabei reicht eine einfache Verordnung des Gesundheitsministers aus, um die unwissenschaftliche Diskriminierung einzelner Personengruppen endlich zu beenden. „Zählen muss das individuelle Risikoverhalten von Spender*innen, nicht ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität“, so Lindner abschließend, „Gesundheitsminister Mückstein hat diesen Grundsatz aber leider genauso wenig durchgesetzt, wie sein Vorgänger Anschober. Der neue Minister hat angesichts der aktuellen Knappheit von Blutkonserven die Chance, schnell und unkompliziert für eine diskriminierungsfreie Blutspende zu sorgen. Wir werden ihn an seinen Taten messen!“ Entsprechende parlamentarische Anfragen an den aktuellen Gesundheitsminister hat Lindner bereits im Parlament eingebracht.