SoHo Bundeskonferenz 2019 // Unser Kampf geht weiter: Für ein gutes Leben für ALLE.

Resolution, beschlossen auf der SoHo Bundeskonferenz 2019.

Vor 20 Jahren wurde die SoHo als sozialdemokratische Organisation für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*-, intergeschlechtliche und queere Personen gegründet. Schon 5 Jahre länger, seit dem Jahr 1994, kämpfen wir als Bewegung für gleiche Rechte, Vielfalt, Solidarität und Akzeptanz. Seit damals konnte die SoHo, Seite an Seite mit unseren Verbündeten aus Politik und Zivilgesellschaft, große Erfolge erringen und echte Fortschritte für die LGBTIQ-Community erkämpfen. Wir wissen aber, dass all diese wichtigen Schritte nur ein Teil des langen Weges hin zu voller, umfassender Gleichstellung sind.

Für eine freies Leben für ALLE! 50 Jahre nach den Stonewall-Riots ist heute klar, dass die Herausforderungen, die vor uns liegen, sich stark verändert haben – daran muss sich auch unsere Arbeit und unser Aktivismus anpassen. Ein Gesellschaft ohne Homo-, Trans- und Interphobie, ohne Ausgrenzung und ohne Diskriminierungen gegen die LGBTIQ-Community verlangt von uns, in jedem Bereich auch gegen Sexismus, Rassismus und Hass aktiv zu sein. Der Grundsatz von Martha P. Johnson, der Pionierin der Stonewall-Aufstände, ist für unsere Arbeit heute aktueller denn je: „No pride for some of us without liberation for all of us!“

Für Gleichheit UND Gerechtigkeit! Vielfalt und Solidarität sind und bleiben soziale Fragen! Denn immer dann, wenn soziale Netze angegriffen und die wirtschaftliche Ungleichheit größer wird, werden auch die Grund- und Freiheitsrechte von Minderheiten attackiert – sozialer und gesellschaftspolitischer Fortschritt gehen Hand in Hand. Nur eine sichere, gleiche Gesellschaft kann echte Gleichberechtigung schaffen. Für uns als SoHo bedeutet das, dass unser Kampf für Gleichstellung immer auch ein Kampf für wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit sein muss – heute mehr denn je!

Für Sichtbarkeit und Solidarität! Der Gründungsgedanke der Sozialdemokratie war stets ein emanzipatorischer: Wir machen nicht nur „für Menschen“ Politik, sondern geben ihnen das Recht, die Chance und die Pflicht, sich selbst zu vertreten. Gerade für die LGBTIQ-Community ist dieser Grundsatz heute wichtiger denn je. Für uns als SoHo bedeutet das, die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*-, intergeschlechtlichen und queeren Personen ins Zentrum unserer Arbeit zu rücken. Nur politische Arbeit, die diese Sichtbarkeit und damit die Selbstvertretung der Community einfordert und ermöglicht, kann langfristig echte Verbesserungen erkämpfen!